Eine laufende Nase, gerötete Augen und ein gestörter Schlaf. Millionen von Menschen leiden in Deutschland unter einer Hausstauballergie. Doch obwohl sie so weit verbreitet ist, wird sie nicht immer als solche erkannt. Gerade bei Kindern besteht die Gefahr, dass die Hausstauballergie sich zu einem chronischen Asthma entwickelt. Dann sind dauerhaft die Atemwege angegriffen und stellen eine Belastung im Alltag dar. Um dies zu verhindern sind ein frühzeitiges Erkennen und das Durchführen von Gegenmaßnahmen wichtig.
Wodurch wird die Hausstauballergie ausgelöst?
Die Grundlage dieser Allergie sind die Hausstaubmilben. Diese befinden sich vorzugsweise in Polstermöbeln, dem Bett und Teppichen. Sie fühlen sich in einer leicht feuchten und warmen Umgebung wohl. Daher bevölkern sie vor allem die Matratze und das Kopfkissen. Dort ernähren sie sich von den Hautschuppen und der nächtliche Schweiß begünstigt die feuchte Umgebung.
Der Mensch reagiert nicht direkt auf die Milben allergisch, sondern auf deren Ausscheidungen. Im Milbenkot ist ein Protein vorhanden, welches vom Immunsystem fälschlicherweise als große Bedrohung wahrgenommen wird. Es reagiert mit einer empfindlichen Reaktion, was zu den typischen Symptomen der Hausstauballergie führt.
Die Allergene sind nicht nur im Lebensraum der Milben vorhanden. Der Kot vermischt sich mit dem Hausstaub und verteilt sich im gesamten Zimmer. Für Allergiker ist dies besonders ärgerlich, denn es gibt kaum einen wirksamen Schutz vor Milben. Diese befinden sich in fast jedem Schlafzimmer und sind auch mit einer gründlichen Hygiene kaum zu vertreiben.
Daher müssen andere Maßnahmen ergriffen werden, um sich vor den Symptomen zu schützen. Denn neben dem bereits angesprochenen Etagenwechsel, welcher zu einem chronischen Asthma führt, beeinträchtigt die Hausstauballergie vor allem den Schlaf. Die Beschwerden treten am Abend und am Morgen vermehrt auf, da ein engerer Kontakt zu den Allergenen besteht. Mitunter ist dies so einschränkend, dass der Schlaf gestört ist und ein Schlafmangel auftritt. Besser mit der Hausstauballergie umzugehen, erweist sich auch für den Schlaf als förderlich und bedeutet einen Gewinn an Lebensqualität.
Symptome
Die Symptome ähneln einer Erkältung. Allerdings treten die Beschwerden bei einer Hausstauballergie dauerhaft auf und sind nicht saisonal bedingt. Morgens und abends sind die Einschränkungen meist am größten, da viel Zeit im Bett verbracht wird und die allergische Reaktion auftritt. Linderung besteht meist beim Aufenthalt im Freien. Daher nehmen viele Personen die Hausstauballergie im Sommer als geringere Belastung wahr.
Atemwege
Die wohl größte Belastung findet in den Atemwegen statt. Durch den Kontakt mit den Allergenen ist es möglich, dass die Bronchien verschleimen. Ähnlich wie bei einer Bronchitis tritt ein verschleimter Husten auf. Wird die Hausstauballergie nicht behandelt, ist es möglich, dass dieser Zustand dauerhaft auftritt. Insbesondere bei körperlicher Belastung könnten Einschränkungen bestehen und eine Atemnot auftreten.
Schleimhäute
Wie bei einer Erkältung versucht der Körper über die Schleimhäute den vermeintlichen Eindringling abzuwehren. Hierzu schwillen die Schleimhäute der Nase an und produzieren unaufhörlich ein flüssiges Sekret. Die Nase läuft und ein Niesreiz tritt auf. Dieser kann über den gesamten Tag bestehen, geht jedoch beim Aufenthalt im Freien häufig zurück.
Augen
Auch die Augen sind der Hausstauballergie ausgesetzt. Am Morgen, nach dem Schlafen können diese gerötet aussehen und gereizt sein. Durch den Kontakt mit den Allergenen entsteht eine leichte Form der Bindehautentzündung. Die Augen tränen, sind gerötet und jucken.
Maßnahmen
Millionen Menschen sind in Deutschland von dieser Allergie betroffen. Die Gefahr besteht darin, dass die allergieauslösenden Milben in praktisch jedem Haushalt anzutreffen sind. Daher ist es wichtig mit verschiedenen Maßnahmen die Belastung so gering wie möglich zu halten. Ganz lässt sich der Kontakt kaum vermeiden, doch mit etwas Umsicht gehen die Symptome fast vollständig zurück.
Staubfänger vermeiden
Milben fühlen sich vor allem im Bett, Polstermöbeln und Teppichen wohl. Aber auch in Kuscheltieren oder Vorhängen sind sie anzutreffen. Zudem lagert sich der Staub auf Pflanzen und anderen Gegenständen ab.
Um den Kontakt mit den Allergenen zu verringern ist es ratsam die typischen Staubfänger zu vermeiden. Kinder sollten daher weitestgehend auf Kuscheltiere und große Teppiche verzichten. Besser ist es, wenn das Zimmer aus Holzmöbeln besteht, da dort die Milben sich nicht einnisten können. Zudem ist ein häufigeres Lüften notwendig, um die Staubbelastung zu verringern und frische Luft im Schlafzimmer vorzufinden.
Schutzbezüge
Eine der wirksamsten Maßnahmen stellt die Verwendung von allergischen Schutzbezügen dar. Diese werden auch als Encasing bezeichnet und bestehen aus einem so feinen Stoff, welcher für Milben und deren Kot undurchdringbar ist. Mit diesen Bezügen werden die Matratze sowie das Kopfkissen ausgestattet. Dadurch wird nicht verhindert, dass Milben sich im Bett einnisten. Aber ein direkter Kontakt mit den Allergenen wird vermieden, sodass die Beschwerden zurückgehen.
Gründliche Hygiene
Milben erweisen sich als besonders widerstandsfähige Tierchen. Sie überstehen eine Wäsche bei bis zu 40°C und halten auch kälteren Temperaturen stand. Um die Milben loszuwerden ist ein Waschen der Bezüge und der Textilien bei mindestens 60°C angeraten. Die Bettwäsche muss zudem häufiger gereinigt werden, um die Milbenbelastung zu verringern.
Als weiteres Hilfsmittel dienen ein Milbensauger sowie das Milbenspray. Der Milbensauger verfügt über einen HEPA-Filter und ein UV-Licht. Damit werden gezielt die Milben bekämpft und die Verunreinigungen aufgenommen. Ein gewöhnlicher Staubsauger erweist sich nicht als förderlich. Bei diesem besteht die Gefahr, dass der Staub eher aufgewirbelt wird und sich im gesamten Zimmer absetzt. Daher ist dringend die Nutzung eines Modells mit integriertem HEPA-Filter notwendig.
Hyposensibilisierung
Eine langfristige Lösung bietet die Hyposensibilisierung. Bei dieser werden über Jahre hinweg kleine Dosen der Allergene entweder per Injektion oder sublingual zugeführt. Das Immunsystem gewöhnt sich an diese Stoffe und reagiert nicht mehr allergisch auf den Milbenkot. Diese Behandlungsform ist über einen Zeitraum von mehreren Jahren angelegt, wobei eine stetige Verbesserung bei den Patienten zu verzeichnen ist. Nicht immer tritt jedoch ein vollständiger Rückgang der Beschwerden auf, wobei eine deutliche Linderung in jedem Fall zu erwarten ist.
Die Hausstauballergie als Volksleiden
Der Anteil an Personen, die unter einer Hausstauballergie leiden, wächst stetig. Mittels eines Prick Tests lässt sich leicht die Allergie auch bei Kindern nachweisen und könnte der Grund sein, weshalb diese über einen schlechten Schlaf und den typischen Beschwerden klagen.
Ohne geeignete Maßnahmen führt die Hausstauballergie zu langfristigen gesundheitlichen Einschränkungen, in Form eines Asthmas. Daher ist es wichtig so früh wie möglich eine Linderung herbeizuführen.
Autor: Sebastian Jacobitz