Formaldehyd

Was ist eigentlich Formaldehyd?

Formaldehyd ist ein einfacher Aldehyd, d.h. eine chemische Verbindung mit der funktionellen Gruppe –CHO. Die chemische Kurzbezeichnung lautet HCOH.

Es handelt sich um einen stechend riechenden, farblosen Stoff, der bei Zimmertemperatur gasförmig vorliegt. Die Verbindung, die auch als Methanal bezeichnet wird, ist giftig. Es irritiert die Haut und Schleimhäute, vermag aber auch Allergien vom Soforttyp und vom verzögerten Typ hervorzurufen.

Formaldehyd ist eine „Allerweltschemikalie“:

In der Natur kommt Formaldehyd oder das Oxidationsprodukt Ameisensäure in einigen Pflanzen und Tieren vor und entsteht unter anderem bei der unvollständigen Verbrennung von kohlenstoffhaltigem Material.

Weiterhin findet es große Verwendung im Alltag. Etwa als Desinfektionsmittel oder zum Verleimen von Platten wie z.B. Laminat oder Paneele wird es vielseitig eingesetzt.

Seit 2006 sieht das Bundesinstitut für Risikobewertung die krebserzeugende Wirkung von Formaldehyd bei Aufnahme über die Atemluft als hinreichend belegt an. Der Effekt sei konzentrationsabhängig: „Bei Raumluftwerten von oder unterhalb von 124 Mikrogramm Formaldehyd pro Kubikmeter ist praktisch keine krebsauslösende Wirkung mehr zu erwarten. Bei wiederholter, deutlicher Überschreitung dieses Wertes können gesundheitliche Risiken bestehen.“

Formaldehyd – Vorkommen

– In Säugetierzellen beim normalen Stoffwechsel als Zwischenprodukt:
Im Menschen werden auf diese Weise pro Tag etwa 50 Gramm gebildet und abgebaut. Das Blut von Säugetieren enthält pro Liter ständig zwei bis drei Milligramm Formaldehyd.

– In Früchten wie Äpfeln oder Weintrauben kommt Formaldehyd natürlicherweise vor.

– Formaldehyd entsteht bei der Photooxidation in der Atmosphäre.

– Es kommt in Holz vor und diffundiert in geringen Mengen auch nach außen.

– Herstellung und Verwendung zur Desinfektion und Konservierung (Formalin-Lösung, Kosmetika), zur Herstellung von Spanplatten, Aminoplast-Ortsschäumen, Lacken, Klebern, Farbstoffen, Holzschutzmitteln.

– Formaldehyd findet außerdem Anwendung bei der Textilveredelung („knitterfrei“).

– Auch wird Formaldehyd zur Leichenkonservierung benutzt, sowie zur Konservierung von anatomischen und biologischen Präparaten, wie beispielsweise Insekten.


Formaldehyd – Mögliche allergische Symptome

Allgemeine Symptome:
Husten, Nasen- und Halsentzündungen, Kopfschmerzen und eventuell Ohrenschmerzen. Dazu können Schwindelgefühl, Atem- und Kreislaufbeschwerden, Übelkeit bis hin zu Erbrechen sowie Asthma auftreten.

Es können bei Hautkontakt allergische Reaktionen in Form von Schellungen, Rötungen und kleinen Bläschen auftreten, die nach und nach in Ekzeme mit Schuppungen und Knötchen übergehen.
Auch niedrige Konzentrationen reichen aus, um bei einmal sensibilisierten Personen entsprechende Reaktionen auszulösen bzw. chronisch zu unterhalten.

Eine ständige Reizung der Atmungsorgane durch hohe Konzentrationen in der Luft lassen die Schleimhäute anfällig werden gegenüber anderen Unweltgiften, Schimmelpilzen sowie Pollen und anderen Substanzen. Was ein erhöhtes Risiko für weitere allergische Reaktionen mit sich bringt.


Formaldehyd – Geografische Verbreitung

Ein erhöhtes Risiko einer Formaldehyd-Allergie besteht für Angehörige der Gesundheitsdienste, hervorgerufen durch Kontakt mit Lösungen zu Hände- und Gerätedesinfektion.


Formaldehyd – Synonyme

Methanal, Formalin, Methylaldehyd, Oxomethan, Formylhydrat, Ameisensäurealdehyd, Ameisenaldehyd