Allergisch gegen Penicilloyl V

Penicilloyl V, Procain-Penicillin und Penicilloyl G gehören zu den natürlichen Penicillinen, die durch Fermentation aus Schimmelpilzen entstehen. Für die Entstehung von Penicilloyl V muss noch Phenoxyessigsäure hinzugegeben werden.

Penicilline gehören zu der großen Gruppe der Beta-Lactam-Antibiotika. Diese wirken bakterizid. Sie schwächen den Zellwandaufbau der Bakterien durch Blockierung des dafür wichtigen Enzyms Transpeptidase. Beim Wachstum und der Vermehrung der Krankheitskeime führen die dadurch entstandenen Schwachstellen in der Zellwand zum Einreißen der Bakterienhülle und so zum Tod des Erregers.

Bakterielle Ruheformen wie zum Beispiel Bakteriensporen werden von den Penicillinen jedoch nicht erfasst.

Das säureresistente Penicilloyl V wird im Gegensatz zu Penicilloyl G, welches parenteral gegeben wird, oral verabreicht. Es gehört somit wie Propicillin zu den Oralpenicillinen.

Ihr Wirkspektrum ist mit Penicilloyl vergleichbar. Allerdings haben sie nur etwa die Hälfte der Wirkstärke des Penicilloyl Gs und werden ebenfalls leicht von Bakterien-Enzymen gespalten.

Obwohl es heute zahlreiche Bakterienstämme gibt, die gegen dieses Antibiotikum resistent sind, kann es noch immer weltweit erfolgreich eingesetzt werden.

Penicilloyl V – Wo kommt es vor?

Es ist bekannt als gut wirksames Antibiotika gegen Entzündungen. Leider gibt es in letzter Zeit immer mehr Bakterien, die resistent sind gegen Penicillin. Deswegen soll man Penicillin nicht mehr nur auf Verdacht geben, sondern nur wenn es wirklich notwendig ist.


Penicilloyl V – Welche Symptome sind bei einer Allergie möglich?

Die natürlichen Penicilline (Penicillin G und V) lösen am häufigsten allergische Reaktionen vom Soforttyp aus.
Diese Soforttypallergien manifestieren sich nach vorheriger Sensibilisierung meistens wenige Minuten nach Medikamenteneinnahme als quaddelförmige Hautausschläge und/oder Quincke-Ödeme, die zum Teil von lebensbedrohlichen Kreislaufsymptomen begleitet werden.

Nur selten treten verzögerte Reaktionen wie knotig-fleckige Hautausschläge auf.
Serumkrankheitsartige Symptome werden in ca. 2 – 4 % der Fälle beobachtet.
Weiterhin können starker Durchfall, Übelkeit, Erbrechen sowie Schwindel auftreten.

Nach parenteraler Gabe kann es sogar zu anaphylaktischen Schocksituationen kommen. Nach oraler Einnahme sind schwere anaphylaktische Reaktionen zwar auch beschrieben, jedoch nur in seltenen Fällen.

Durch Penicilline können jedoch auch nützliche Bakterien wie die der Darmflora abgetötet werden. Im ungünstigsten Fall können sich so schädliche Mikroorganismen im Darm ausbreiten und zu langanhaltenden Problemen führen.


Penicilloyl V – Wie verbreitet sind die Allergien dagegen?

Penicilline gehören zu den am häufigsten vorkommenden Arzneimittelallergenen.
Sie sollen für 20 – 55 % aller allergischen Medikamentennebenwirkungen und für bis zu 90 % aller Antibiotika-Nebenwirkungen verantwortlich sein.
Penicillin G führt bei einer Verabreichung ohne, dass das Penicillin über den Darm in den Körper gelangt, häufiger zu Nebenwirkungen als Penicillin V.